Nachtfotografie
Ja, liebe Leser … erst einmal sorry, denn wer hier ein «h» für ein «k» gehalten hat, wird nun sicherlich etwas enttäuscht dreinblicken … aber in diesem Artikel geht es tatsächlich ‘nur’ darum, wie Aufnahmen im Dunkeln gelingen. Damit nachts nicht alle Katzen nur grau sind. Mit anderen Worten: Erhellung statt Enthüllung!
Der Auftrag
Es galt, für die Gemeinde Madulain Nachtaufnahmen der neu renovierten Alp Es-Cha Dadour zu machen. Die Szenerie der tief verschneiten Hänge und der urigen Hütte war einfach märchenhaft…
Die Herausforderung
…aber eben nächtlich dunkel. Scheinwerfer kamen für uns nicht in Frage, würden sie doch das gesamte Ambiente natürlicher Ruhe stören. Also…
Die Lösung
… säumten wir den Winterpfad, der sich zur Alp schlängelt, mit Fackeln, die für einen wunderbar warmen und romantischen Farbton sorgten.
Um diesen schönen Anblick auch mit der Kamera einzufangen, brauchen Sie
eine Reflexkamera oder eine spiegellose Kamera der neuen Generation
ein Stativ
und eventuell eine Fernbedienung (bzw. den Selbstauslöser, mit dem gleichwertige Ergebnisse erzielt werden), wenn Sie Vibrationen vermeiden möchten.
Und so geht’s:
Stellen Sie die Kamera zunächst manuell ein und montieren Sie sie auf dem Stativ. Achten Sie darauf, Autofokus und Objektivstabilisierung (sofern vorhanden) zu deaktivieren.
Wenn es vollständig dunkel ist, beobachten Sie den Himmel, richten die Kamera auf den hellsten Himmelskörper und fokussieren sie manuell auf diesen Referenzpunkt:
Der ISO-Wert sollte so tief wie möglich sein, max. 3200. Auch die Blende stellen Sie bitte so tief wie möglich ein, also auf f/1.4, f/ 2.8 o. ä.
Die Belichtungszeit in Sekunden erhalten Sie mit folgender Berechnung:
(für Vollformatkameras) 600 : Brennweite = Belichtung in Sekunden
(für APS-C-Kameras) 600 : (Brennweite x 1.6) = Belichtung in Sekunden
Beispiel für eine Canon EOS R (Vollformat) 24 mm f/2.8
600 : 24 mm = 25 Sekunden Belichtungszeit
Das Ergebnis
Voilà: Madulain bei Vollmond: www.madulain.ch